Besetztes Wien

Eine Wachsfigur eines Mannes, der ein offenes Buch hält, steht auf einer Bühne vor der Abbildung eines historischen Gebäudes. Eine Gruppe von Menschen, darunter Kinder und Erwachsene, steht darunter, beobachtet die Szene und zeigt darauf.
Eine Gruppe von Menschen versammelt sich aufgeregt auf einem Balkon und hält eine Kiste vor einem großen Schwarzweißfoto eines kunstvollen Gebäudes. Die Szene scheint drinnen zu sein, mit sichtbaren Backsteinmauern und industriellen Elementen.

Erleben Sie den wichtigen Moment der Staatsvertragsunterzeichnung am 15. Mai 1955. Bei Timetravel sehen Sie den Balkon des Schloss Belvedere, wo der unterzeichnete Staatsvertrag der jubelnden Menge gezeigt wurde. Feiern Sie mit uns diesen historischen Augenblick und hören Sie die berühmten Worte des damaligen Außenministers Leopold Figl: „Österreich ist frei!“

Besatzungszeit in Wien (1945 - 1955)

Wien sah nach dem Zweiten Weltkrieg nicht anders aus als viele andere Städte Europas, nämlich zerbombt und ausgehungert. Zunächst waren nach der Befreiung Wiens nur Sowjet-Soldaten präsent, die westlichen Alliierten (USA, Frankreich und Großbritannien) folgten erst im September 1945.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Österreich von 1945 – 1955 von den vier Alliierten Siegermächten besetzt. Es handelte sich um sowjetische, amerikanische, britische und französische Truppen, die Österreich in vier Zonen aufteilten. Wien wurde ebenfalls in vier Sektoren aufgeteilt, sowie einer gemeinsamen interalliierten Zone, dem 1. Bezirk. 

Time Travel Vienna - Die Geschichte von Wien hautnah
Ein altes Ausweisdokument mit handschriftlichen Angaben, darunter Name, Geburtsdatum und körperliche Merkmale. Mehrere offizielle Stempel und Unterschriften sind sichtbar, was seine Echtheit und Verifizierung belegt.

Anfangs war die Besatzungszeit von militärischer Kontrolle geprägt. Die internationale Patrouille bestand aus je einem Militärpolizisten jeder Besatzungsmacht und nahm im August 1945 ihre Arbeit auf. Zunächst waren es drei Soldaten aus der Sowjetunion, USA und Großbritannien. Der Franzose kam erst im September 1945 dazu.

„Die Vier im Jeep“ kontrollierten sowohl im ersten Bezirk, als auch im restlichen Wien. Der Amerikaner saß immer am Steuer (es handelte sich immerhin um einen amerikanischen Jeep), daneben saß der Brite, hinter dem Fahrer der Franzose und daneben der Sowjet. Fallweise wurde bis auf den Fahrer die Position gewechselt.

In den 1950er Jahren wurden die Vier im Jeep auch in einem Schweizer Film thematisiert.

Der Staatsvertrag

Der österreichische Staatsvertrag wurde nach 10 Jahren Besatzungszeit (1945-55) am 15. Mai 1955 im Marmorsaal des Schloss Belvedere unterzeichnet. Es betraf die Wiederherstellung des freien, unabhängigen und demokratischen Österreich. Die Neutralität war ein wichtiges Verhandlungskriterium. Leopold Figl und Julius Raab waren die daran beteiligten Politiker. Leopold Figl, der damalige Außenminister war einer der Unterzeichner des Staatsvertrags, gemeinsam mit den jeweiligen Außenministern und Hochkommissären der vier Besatzungsmächte. Figl ist bekannt für seine berühmten Worte: „Österreich ist frei“

Unterzeichnet haben die jeweiligen Außenminister und Hochkomissäre der Siegermächte: Molotow und Iljitschow für die Sowjetunion, Macmillan und Wallinger für Großbritannien, Dulles und Thompson für die USA und Pinay und Lalouette für Frankreich. Leopold Figl hat als damaliger Außenminister mit grüner Tinte unterschrieben.

Interessant ist, dass das Original des Staatsvertrags in Moskau aufbewahrt wird und nicht in Wien. Das Dokument umfasst knapp 300 Seiten mit den Übersetzungen in Russisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Es befindet sich im Archiv des russischen Außenministeriums in Moskau. Fallweise kommt das Dokument für Ausstellungen nach Österreich

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Österreichischer Staatsvertrag
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Gedenktafel im Boden des Marmorsaals im Schloss Belvedere
Bei einer Indoor-Fahrt erleben die Passagiere Regeneffekte und einen Blick auf ein historisches Gebäude durch eine Leinwand. Zwei animierte Pferde und eine virtuelle Kutsche simulieren eine Fahrt bei stürmischem Wetter. Die Leute heben ihre Hände, als würden sie auf einer aufregenden Attraktion mitfahren.

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