Wo befindet sich das Wien-Museum? Was können Sie dort besichtigen? Welche weiteren Museen werden vom Wien-Museum verwaltet? Welchen Auftrag verfolgt das Museum? Wann ist die Wiedereröffnung nach der Renovierungsphase vorgesehen?
Im April 1959 war es soweit: Das Wien-Museum wurde am Karlsplatz eröffnet, als erster Museumsneubau der Zweiten Republik. Oswald Haerdtl war der Architekt des modernen Gebäudes und entwarf auch die Innenausstattung.
Wo waren die Sammlungen über die Geschichte Wiens vorher untergebracht? Im Wiener Rathaus bestand seit 1887 das Historische Museum der Stadt Wien. Man plante schon seit Anfang des 20. Jh. ein eigenes Museum. Otto Wagner lebte bereits Pläne vor, doch zwei Weltkriege sollten dazwischen kommen.
2002 erfolgte die Überdachung des Innenhofs. Das Museum gibt einen umfassenden Überblick über die Stadtentwicklung Wiens von der Jungsteinzeit über die Römerzeit bis ins 21. Jh. Ein Schwerpunkt ist auch dem Wirken Gustav Klimts gewidmet.
Aktuell ist es aufgrund der Neugestaltung geschlossen und soll voraussichtlich im Herbst 2023 wiedereröffnet werden. Die Ausstellungsfläche soll dann auf das Doppelte (ca 12.000m²) erweitert werden. Eine Terrasse mit Café und schönem Blick auf die Karlskirche soll dazukommen.
Welche weiteren Museen gehören zum Wien-Museum? Mehr Infos: WIEN MUSEUM
· Otto Wagner Pavillon Karlsplatz
In dem ehemaligen Stationsgebäude, können Sie sich über das Leben und die Werke Otto Wagners informieren. Hier sehen Sie auch wieviele Werke Otto Wagner aufgrund des konservativen Geschmacks von Kaiser Franz Joseph nicht umsetzen konnte. Genau gegenüber befindet sich ein identer Pavillon, in dem sich ein Café befindet sowie ein Stiegenabgang zur U1/U2/U4 Karlsplatz. Unter dem Karlslatz befindet sich der größte Verkehrsknotenpunkt Wiens.
· Das Uhrenmuseum
Im Palais Obizzi in der Wiener Innenstadt befindet sich das Uhrenmuseum. 1917 gegründet, geht die Sammlung zurück auf den Direktor Rudolf Kaftan und die Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach. Man nannte es auch das Haus der zehntausend Uhren und es ist eine Besonderheit in ganz Europa, speziell für Uhrenfans.
· Otto Wagner Hopavillon Hietzing
Ebenfalls eindeutig Otto Wagner zuzuschreiben ist der Pavillon, der dem Kaiser als Ein- und Ausstiegsstelle diente und sich entlang der Linie U4 zwischen Schönbrunn und Hietzing befindet. Er wurde 1898 eröffnet, aber kaum von Kaiser Franz Joseph benützt, obwohl Wagner dem Kaiser zuliebe sogar neubarocke Elemente beim Bau berücksichtigte.Früher befand sich an dieser Stelle die Stadtbahnstation Hietzing, die später abgetragen wurde. Heutzutage finden Ausstellungen im Pavillon statt.
· Wien Museum Hermesvilla
Ein Märchenschloss ließ Kaiser Franz Joseph seiner geliebten Elisabeth (Sisi) mitten im
Lainzer Tiergarten erbauen um sie mehr in Wien zu halten, was leider nicht funktionierte. Architekt war Karl Freiherr von Hasenauer, der das Gebäude von 1882-86 errichtete. Die Dauerausstellung berichtet, dass Sisi sich nur einige Tage pro Jahr in der Hermesvilla aufhielt.
· Pratermuseum
© CCO
Das Pratermuseum finden Sie im Prater und zwar zwischen Riesenrad und Hauptallee, gleich neben dem Planetarium. Alte kuriose Gegenstände können besichtigt werden. Es gibt Einblick in die Geschichte des Wurstelpraters, des größten Vergnügungspark Wiens.
Folgende Musikerwohnungen können besichtigt werden:
· Mozarthaus Wien
Mozart wohnte von 1784-87 in der Domgasse 5 gleich neben dem Stephansdom. Es ist seine einzige, noch erhaltene Wohnung von den ca. 16 Wohnadressen, die er in Wien hatte. Leider ist nichts mehr von der Originalmöblierung zu sehen. Mozart komponierte in diesem Haus „Figaros Hochzeit“, deshalb war das Haus auch Figarohaus genannt wird. Auch die „Zauberflöte“ soll er in dieser Wohnung komponiert haben.
· Beethoven-Wohnung Heiligenstadt
In der Probusgasse 6 in Heiligenstadt verbrachte Ludwig van Beethoven den Sommer 1802. Heiligenstadt hatte eine Kur- und Badeanstalt und verfügte damals über heilende Quellen. Beethoven sucht hier sein beginnendes Gehörleiden zu heilen. Das berühmte
„Heiligenstädter Testament“ verfasste er hier, was nichts anderes als ein verzweifelter Brief an seine Brüder war, wo er seiner Sorge um den Zustand seines Gehörs Ausdruck verlieh.
· Beethoven-Pasqualatihaus
© CC BY SA 3.0 de
Johann Baptist Freiherr von Pasqualati war ein Gönner Beethovens und das Haus auf der Mölker Bastei gehörte ihm. Er vermietet es von 1804-1808 sowie von 1810-1814 an Beethoven. Dieser liebte die Aussicht vom höchsten Stockwerk auf den Wiener Wald. Er schrieb dort u.a. „Für Elise“, und seine einzige Oper „Fidelio“. Da die tatsächliche Wohnung vermietet ist, wird einfach die Nachbarwohnung als Beethoven-Gedenkstätte gezeigt.
· Haydnhaus
Joseph Haydn wohnte von 1793 bis zu seinem Tod 1809 in diesem Haus in der heutigen Haydngasse 19 in Mariahilf. Er komponierte hier die „Schöpfung“ und die „Jahreszeiten“. Ein eigener Raum ist Johannes Brahms gewidmet, der ein glühender Verehrer Haydns war.
· Schubert Geburtshaus
Franz Schubert wurde in der Nußdorferstraße 54 (9. Bezirk) am 31. Januar 1797 als dreizehntes Kind von knapp 20 Kindern geboren. Er verbrachte hier seine ersten viereinhalb Lebensjahre. Das wichtigste Besichtigungsobjekt ist die berühmte Brille, die Schubert angeblich auch nachts nicht abnahm, da er immer zum Komponieren vorbereitet sein wollte. Vom bekannten Dichter Adalbert Stifter, der auch malte, sind hier ca. 50 Gemälde ausgestellt.
· Schubert-Sterbewohnung
In der Kettenbrückengasse 6, nahe beim Naschmarkt, wo Schubert nur 31jährig an Syphillis bzw. infolge einer Typhuserkrankung verstarb, verbrachte er nur 2,5 Monate bei seinem
Bruder Ferdinand. Ich bin für nichts als das Komponieren auf die Welt gekommen,“ soll Schubert über sich zu einem Freund gesagt haben.
· Johann-Strauss-Wohnung
In der Praterstraße 54 im 2. Bezirk wohnte Johann Strauss Sohn (1825-1899) in den 1860er Jahren und in diesem Haus komponierte er den weltberühmten Donauwalzer. Er galt als der Walzerkönig Wiens, aber er war auch ein Operettenkomponist (Die Fledermaus). Ein besonderes Ausstellungsstück ist die kostbare Amati-Geige, welche sich in seinem Besitz befunden haben soll.
Auch Ausgrabungsstätten gehören zum Wien-Museum wie die archäologischen Ausgrabungen am Michaelerplatz.
1989-91 unter Leitung von Hans Hollein, entstanden die Ausgrabungen am Michaelerplatz, direkt vor dem Haupteingang zur Hofburg. Es kamen Reste aus der römischen Lagervorstadt Canabae zum Vorschein. Diese können jederzeit und kostenlos besichtigt werden und befinden sich mitten in der Stadt.
· Virgilkapelle
© CC BY SA 4.0
Bis heute gibt die Virgilkapelle bei der U1 Station Stephansdom mitten in der Stadt Rätsel auf. Sie soll um 1250 erbaut worden sein und ab dem 14. Jh. einer reichen Wiener Familie als Gruft gedient haben. Darüber befand sich die Magdalenenkapelle, die Ende des 18. Jh. abbrannte. Dadurch wurde die unterirdische Virgilkapelle zugeschüttet und geriet in Vergessenheit. Im Zuge des U-Bahnbaus 1973 wurde sie entdeckt und kann heute besichtigt werden, gemeinsam mit dem Museum des Mittelalter. Hier erfahren Sie wie groß Wien zur Zeit des Mittelalters war, wer Bürgermeister war und was sich in der Stadt abspielte.
· Römermuseum
© CC BY SA 4.0
Am Hohen Markt, an einem der ältesten Plätze Wiens, befindet sich das unterirdische Römermuseum. In dieser Gegend waren die Offiziere und Tribune angesiedelt. Keramiken, Grabsteine und weitere Objekte zeugen vom einstigen Römerlager Vindobona.
· Neidhart-Fresken
Wer sich für mittelalterliche Wandmalerei interessiert, ist im Neidhart-Festsaal auf der Tuchlauben 19 gut aufgehoben. Anf. des 15. Jh. wurde der Festsaal des Wiener Tuchhändlers Michel Menschein damit ausgestattet. Sie gelten als die ältesten erhaltenen profanen Wandmalereien Wiens. Ein Bildzyklus, der Szenen aus dem Leben des Minnesängers Neidhart von Reuental zeigt. Sie wurden 1979 im Zuge von Umbauarbeiten entdeckt und bieten einen Alltag in den mittelalterlichen Alltag in Wien.
Time Travel Tipp: Jeden 1. Sonntag im Monat bieten alle hier angeführten Museen, die zum Wien-Museum gehören Gratis-Eintritt!