Des Zaren sinnlichste „Waffe“ am Wiener Hof, betörte auch andere Männer

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Der mächtigste Mann Europas, Clemens Lothar Wenzel Fürst von Metternich war verrückt nach ihr: Fürstin Katharina Pawlowna Bagration, eigentlich Katharina Pawlowna Skawronskaja, eine angeblich aus Russland vertriebene Adelige, die das gehobene Gesellschaftsleben in Wien gehörig durcheinanderbrachte. Ihre aufreizenden Kleider, ihr Gehabe, ihr provokantes Lächeln reizte die feine Wiener Gesellschaft.

Von Repräsentanten des elitären Wiens hagelte es sogar Anzeigen gegen die offenherzige Russin, die von Fürst Metternich jedoch abgeschmettert wurden. Diese Dame war dem Staatskanzler persönlich und wegen der außenpolitischen Lage während des Wiener Kongresses zu wichtig. Die lebenslustige und für alle Sinnlichkeiten aufgeschlossene Adelige hatte neben Staatskanzler Metternich noch einen Liebhaber, dem sie vertrauliche Informationen beschaffte: Zar Alexander von Russland.

Von ihr erfuhr er geheime Details der österreichischen Außenpolitik mit einem Bezug auf Russland. Metternich erhielt unbrauchbare Informationen von der Fürstin. Der Staatskanzler war mit der Russin unvorsichtig. Im Apollosaal im heutigen 7. Bezirk tanzte die russische Adelige eine Tarantella und zog sich aus. Der mächtigste Mann Österreichs geriet in Rage und schrie sie an. Fürst von Metternich erkannte die peinliche Situation. Kurze Zeit später stand Zar Alexander bei der fast nackten Adeligen. Vor dem Ausgang stellte sich ihm die Zarin in den Weg. Alexander blickte sie an und erklärte ihr, dass seine Aktivitäten von höchster staatspolitischer Wichtigkeit wären. Vier Tage und vier Nächte vergnügten sich der Zar und Fürstin Bagration.

Der russische Zar ließ sich in das Palais, in dem er und seine Gemahlin abgestiegen waren, bringen. Sie allerdings weilte im Schloss des Grafen Czartorsky in Meidling. Entrüstet fuhr der Zar dorthin. Als seine Frau die Droschke bestieg, hielt sie ihm den Finger auf den Mund: „Alles was ich tat, geschah aus rein diplomatischen Gründen!“ Fürst Metternich tröstete sich mit der Gräfin Zichy. Sie verließ ihn, um sich mit Kronprinz Wilhelm von Würtemberg und Kronprinz Ludwig von Bayern zu vergnügen.

 

(Quellen: Czeike, Felix: Der Graben, (Wiener Geschichtsbücher, Band 10), 137 Seiten, Wien, Zsolnay 1972, ISBN: 978-3552024014; Welfenburg, Hubert: Die frivolsten Geschichten aus dem alten Wien, 305 Seiten, Wien, Elektra, 1980, ISBN: 978-3272070162; Czeike, Felix: Unbekanntes Wien 1870-1920, 22 Seiten, 44 Blätter Illustrationen, Luzern, 1998, ISBN: 978-3765812170)

 

Time Travel Tipp: Metternich-Hof, Theresiengasse 8-10, 2500 Baden. Hier zogen sich Staatskanzler Metternich und Fürstin Bagration zurück.

 

Redaktion: Michael Ellenbogen

 

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