Die junge Wiener Schauspielerin Therese Krones war die Verkörperung der weiblichen Hauptrolle in Ferdinand Raimunds Stück „Der Bauer als Millionär“, in dem sie nach Ferdinand Raimunds Vorstellung die „Jugend“ verkörpern sollte. Ihre künstlerische Laufbahn begann auf der Wanderbühne ihres Vaters. Das Ensemble kam nach Ödenburg in Ungarn. Das Hauptinteresse der 20jährigen Therese war neben ihrer Schauspieltätigkeit sehr auf junge, gutaussehende Männer ausgerichtet.
Ferdinand Raimund war von der Darstellerin hingerissen und er setzte sich erfolgreich für ihr Engagement am Leopoldstädter Theater ein. Die junge Künstlerin begeisterte ihr Publikum und überwand geschickt alle Intrigen, die gegen sie inszeniert wurden. Die „Krones“ schaffte den Aufstieg als Schauspielerin. Sie liebte Ferdinand Raimund, der in vielen seiner Theaterstücke eine Charakterrolle für Therese schuf. Die Künstlerin erwirtschaftete sich ein Leben im Wohlstand.
Eine Bekanntschaft entwickelte sich für die Mimin zum Verhängnis: Bei der Michaelerkirche lernte sie den polnischen Adeligen Graf Severin Jaroszynski kennen. Bei seinen ehemaligen Mathematiklehrer Abbé Johann Konrad Blank wollte er sich Geld leihen, der lehnte dies ab. Der Pole geriet in Rage und ermordete den Lehrer, stahl sein Geld und richtete ein Fest für Therese Krones aus.
Der ermittelnde Kriminalist nahm den Adeligen genauer unter die Lupe. Bei der Premierenfeier verhafteten die Kriminalbeamten den Herrn von Jaroszynski. Er wurde zum Tode verurteilt, erhielt eine Henkersmahlzeit und ein Schäferstündchen mit Therese Krones in der Zelle. Dann wird er zum Richtplatz bei der Spinnerin am Kreuz gebracht. Die Schauspielerin wurde als „Gespielin eines Mörders“ von der Bühne gepfiffen. Erst ein paar Jahre später wagt sie wieder erste Engagements.
Time Travel Tipp: Das Wohnhaus „Zur Eisernen Birn“, Johannesgasse, Ecke Seilerstätte, 1010 Wien, der Tatort und die Spinnerin am Kreuz, in unmittelbarer Nähe steht der Gemeindebau „George Washington Hof“, früher war auf diesem Gelände bis 1868 der Richtplatz der Wiener Stadtgerichtsbarkeit. Dort wurde auch Severin von Jaroszynski gehängt, Triester Straße.
Redaktion: Michael Ellenbogen