Die spanische Linie der Habsburger – „Das kommt mir spanisch vor“

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Wie kam es zur spanischen Linie der Habsburger? Wer begründete diese und wer waren deren wichtigste Herrscher? Wann starb diese Linie aus? Wieso sagen wir bis heute „Das kommt mir spanisch vor“?

Auf der Iberischen Halbinsel entstand im 15 Jh. durch die Heirat der Katholischen Könige – Ferdinand II von Aragonien mit Isabella I. von Kastilien und Leon – ein Staat, der den größten Teil des heutigen Spanien umfasste. Ferdinand eroberte 1492 auch das letzte maurische Territorium, nämlich Granada und im selben Jahr entdeckte Christoph Kolumbus Amerika.

Aus Maximilians erster Ehe mit Maria von Burgund waren zwei Kinder hervorgegangen, Philipp der Schöne und Margarethe von Österreich. Philipp heiratete 1496 Johanna die Wahnsinnige, die Tochter der Katholischen Könige. Wahnsinnig wurde sie nicht, sondern litt an Depressionen nach dem frühen Tod ihres Mannes Philipp.

Deren beide Söhne waren die späteren Kaiser Karl V. (1500-1558) und dessen Bruder Ferdinand I. (1503-1564) Durch einen Teilungsvertrag übernahm Ferdinand die österreichischen Erblande inkl. Tirol während Karl V. über Spanien und deren weltweite Besitzungen herrschte. Die Teilung in eine österreichische und spanische Linie war vollzogen.

Ferdinand wurde mit Anna von Böhmen und Ungarn verheiratet und aus der Ehe gingen 10 Kinder hervor. Er war derjenige, der die Lipizzaner und viele Adelige nach Wien mitbrachte. Das strenge spanische (ursprünglich burgundische) Hofprotokoll wurde in Wien eingeführt.

Anfangs gab es Verständigungsschwierigkeiten auf beiden Seiten der österreichischen und spanischen Adeligen. Daher pflegen wir heute noch zu sagen „Das kommt mir spanisch vor“ wenn etwas komisch erscheint.

Die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reichs sollte zwischen beiden Linien kontinuierlich wechseln. Doch was würde passieren im Falle des Aussterbens der österreichischen Linie? Dann wäre die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reichs in Spanien verblieben, was keiner wollte, am allerwenigsten die Kurfürsten, die den Kaiser wählten.

Es kam zu einer Fürstenrevolte, wo Karl schließlich abdankte und seinem Sohn Philipp II. die spanischen Territorien übergab. Die Kaiserkrone erhielt sein Bruder Ferdinand in Österreich. Philipp II hatte vier Ehefrauen, doch erst mit der vierten

Ehefrau – Anna von Österreich – kam es zum ersehnten Nachfolger – Philipp III. Ihm folgte sein Sohn Philipp IV.

Das Ende der spanischen Habsburger erfolgte 1700 als der letzte König Karl II kinderlos verstarb und dies löste schließlich den spanischen Erbfolgekrieg aus (1701-1714).

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