Dass Maria Theresia 16 Kinder zur Welt brachte, ist bekannt. Doch, wer waren sie und was wurde aus ihnen?
Wie viele von ihnen erreichten das Erwachsenenalter? Wer ist international die bekannteste Tochter? Hier erfahren Sie
es! Maria Theresia aus dem Hause Habsburg (1717-1780) zählt zweifellos zu den wichtigsten Monarchinnen in der Geschichte des Landes, vor allem in der Ära des aufgeklärten Absolutismus. Sie war Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen. Fälschlicherweise wird sie oftmals auch als Kaiserin Maria Theresia bezeichnet, doch diesen Titel hielt die Regentin niemals offiziell inne. Da sie jedoch großen Einfluss genoss und ihr Ehemann Franz I Stephan von Lothringen im Jahr 1745 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde, prägte sie für viele Menschen das Bild einer Kaiserin. Zumal die Regierungsgeschäfte größtenteils von „Frau Kaiser” erledigt wurden.
Maria Theresias Kinder: 11 Töchter, 5 Söhne
Die Vermählung der damals 19-jährigen Maria Theresia mit ihrem geliebten Franz Stephan von Lothringen fand am 12. Februar 1736 in der Augustinerkirche in Wien statt. Drei Monate nach der Hochzeit war sie bereits schwanger und schenkte innerhalb von 20 Jahren 16 Kindern das Leben.
Die erstgeborene Tochter, Maria Elisabeth (1737-1740) starb bereits als Kleinkind.
1738 kam die nächste Tochter zur Welt, Maria Anna (1738-1789), die mit ihren Interessen sehr dem Vater ähnelte. Leider litt sie an einer Fehlbildung des Brustkorbs und konnte somit nicht verheiratet werden. Darum blieb sie bis zum Tod Maria Theresias im Jahr 1780 bei ihrer Mutter. Den Lebensabend verbrachte sie im Elisabethinen-Kloster in Klagenfurt.
Das dritte Kind, wieder eine Tochter, namens Maria Karolina, (geb. 1740) verstarb noch als Säugling.
Gemeinsame Regentschaft mit Sohn Josef
Ein Jahr später gebar die Habsburgerin endlich einen Sohn und damit den langersehnten Thronfolger. Joseph II. (1741-1790) regierte gemeinsam mit seiner Mutter in den Ländern der Habsburgermonarchie und folgte ihr nach dessen Tod 1780 auf den Thron. Er ist vor allem wegen seiner Reformen bekannt. Seine Mutter soll über viele dieser Reformen und die Art der Durchsetzung aber nicht sehr glücklich gewesen sein.
1742 wurde als fünftes Kind des Kaiserpaares Maria Christine geboren.
„Mimi“, wie sie von ihrer Mutter genannt wurde, galt als Lieblingstochter von Maria Theresia. Dies lag unter anderem daran, dass Maria Christine genau am 25. Geburtstag der Erzherzogin von Österreich auf die Welt kam, was Maria Theresia als wichtiges Zeichen deutete. Das Verhältnis zu ihren Geschwistern war darum nicht immer leicht. Als einziges der vielen Kinder durfte sie ihren Ehemann selbst auswählen. Ihre Wahl fiel auf Herzog Albert von Sachsen-Teschen.
Als sechstes Kind erblickte Maria Elisabeth (1743-1808) das Licht der Welt und war ein besonders hübsches Mädchen. In den politisch motivierten Heiratsplänen ihrer Familie sollte ihr darum bereits früh eine besondere Rolle zuteilwerden. Leider wurde ihre Schönheit durch eine Pockenerkrankung entstellt. Somit blieb sie unvermählt und entwickelte sich im Volksmund zur gefürchteten „kropferten Liesl“.
Lieblingssohn Karl Joseph verstarb früh
Nummer sieben war der zweite Sohn Karl Joseph (1745-1761). Anders als sein älterer Bruder galt Karl Joseph als besonders intelligent und liebenswürdig. Er kann darum mit Fug und Recht als Lieblingssohn Maria Theresias bezeichnet werden. Mit seinem Bruder, dem Thronfolger, verband ihn darum eine Rivalität. Leider schied er bereits im jungen Alter von 16 Jahren aufgrund einer Pockenerkrankung aus dem Leben. Ein schwerer Schlag für beide Elternteile.
Das achte Kind war Maria Amalie (1746-1804), welche gegen ihren Willen mit Herzog Ferdinand von Parma vermählt wurde.
Das neunte Kind und dritter Sohn war Peter Leopold (1747-1792), der Herrscher in der Toskana wurde und sogar zwei Jahre das Kaiseramt ausübte.
An zehnter Stelle stand Maria Karoline (geb. 1748), die bald nach der Geburt verstarb.
Das elfte Kind, Johanna (1750-1762) fiel in jungen Jahren den Pocken zum Opfer, genauso wie Nummer zwölf, Maria Josepha (1751-1767), die kurz vor der Hochzeit mit dem neapolitanischen Kronprinzen stand.
Somit rückte die nächste Tochter und das insgesamt 13. Kind namens Maria Karolina (1752-1814) nach und musste Ferdinand von Neapel-Sizilien heiraten. Die Königin von Neapel und Sizilien brachte insgesamt
sogar 18 Kinder auf die Welt.
Maria Theresias Kind Nummer 14 war Ferdinand Karl Anton (1754-1806), der durch seine Heirat mit Maria Beatrice d’Este die Nebenlinie Habsburg-Modena begründete.
Das traurige Schicksal der Marie-Antoinette
Als 15. Kind kam Maria Antonia (1755-1793) zur Welt. Bis heute ist sie zweifellos die international bekannteste Tochter Maria Theresias, vor allem aufgrund ihres tragischen Ablebens. Durch die Heirat mit dem französischen Dauphin Ludwig dem XVI im Jahr 1770 wurde Maria Antonia zu Marie-Antoinette, ab 1774 Kaiserin von Frankreich.
Anfangs noch sehr beliebt, wandte sich das Volk schließlich gegen das Königspaar. Im Zuge der Französischen Revolution wurde sie, neun Monate nach ihrem Ehemann, am 16. Oktober 1793 auf dem Schafott hingerichtet.
Das jüngste und 16. Kind war Maximilian Franz (1756-1801), der für die geistliche Laufbahn vorgesehen war. Er wurde zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln, Fürstbischof von Münster und fungierte als Mäzen von Beethoven.
Nur 10 Kinder Maria Theresias wurden erwachsen
Aufgrund ihrer smarten Heiratspolitik wurde die Erzherzogin auch gern als „Schwiegermutter von Europa” bezeichnet. Doch die Schicksale der Nachkommen waren teils tragisch. Tatsächlich erreichten nur 10 der insgesamt 16 Kinder von Maria Theresia und Franz I Stephan von Lothringen überhaupt das Erwachsenenalter, zwei Töchter waren zeitlebens von schweren Krankheiten gezeichnet.
Mehr über die vier Kinder von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph erfahren Sie in diesem Artikel
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