Ludwig van Beethoven war, wie die meisten wissen, ein sehr bekannter Komponist, der hier in Wien lebte. Aber er hatte auch eine andere Seite, nämlich die eines Frauenhelden. So kam es zu einem Vorfall mit einer erst 16 – jährigen welchen er selbst der Polizei meldete. Aber was geschah wirklich bei dieser Klavierstunde mit der Tochter des Grafen Mangold?
Die Kraft sowie die tiefe Musikalität seiner weltberühmten Werke zeugen von großer innerer Stärke, Charaktertiefe und einem nahezu ungebändigtem Temperament. Immer wieder nahm das Genie Aufträge von Adeligen an, für deren Söhne und Töchter, die nicht immer ein Talent für das subtile Klavierspiel besaßen.
Die Tochter des Grafen Mangold war jemand ohne Gehör und Fingerspitzengefühl. Sie drosch die falschen Töne auf die unschuldigen Tasten ein und Beethovens ohnehin äußerst empfindliches Gehör erlitt Höllenqual bei der Tortur. Der Komponist verbrachte einen Großteil jeder Klavierstunde in einem Nebenraum. Er konnte dieses Elend der Töne einfach nicht mehr ertragen.
Beethoven beschloss seinen Auftraggeber von der Unsinnigkeit jeglichen weiteren Klavierunterrichtes bei seiner Tochter zu überzeugen. Das atonale Spiel hörte abrupt auf. Der Musiker lauschte einige Zeit und betrat dann das Zimmer um nach seiner Schülerin zu sehen. Als er die Türe öffnete blieb er wie angewurzelt stehen. Stand doch das Mädchen splitternackt, so wie Gott sie schuf vor ihm. Kurz hielt er sich die Augen zu, dann sprach er die junge Dame mit sich erhöhender Stimme an: „Sind Sie verrückt geworden? Was machen Sie da?“
Die verhinderte Pianistin hatte augenscheinlich andere Vorzüge. Ihr makelloser Körper, eher knabenhaft, ein kleiner fester Busen, eine weiche weiße Haut. Eigentlich war es genau der Typ Frau, der Beethovens Vorlieben entsprach. Doch in dieser kompromittierenden Situation hielt der „das Steuer der Moral“ fest in seiner Hand. Der 34jährige wies das Mädchen an sich sofort anzuziehen
Schnell verlässt er seine Wohnung in der Mölkerbastei und eilt zur nächsten Polizeiwache um den Vorfall zu melden. Die Beamten sind skeptisch ob seiner Ausführungen. Ist er doch schon vorher durch sein aufbrausendes Wesen aufgefallen. Er hatte Streit mit der Hausmeisterin seiner Bleibe. Ihr Sohn hatte Beethoven genötigt ihn bei den Ohren zu ziehen als dieser während seiner Kompositionsarbeit laut und anhaltend schrie. Diese Frau saß mit einer Freundin im Vorraum der Amtsstube um als Zeugin ihre Wahrnehmungen bei einem Diebstahl zu Protokoll zu geben. „Was macht den der Beethoven hier?“ Sie war neugierig, kannte auch einen der Polizisten und erfuhr er sei wegen einer Geschichte mit einer 16 – jährigen Schülerin aus eigenen Stücken vorstellig geworden.
Einer der berühmtesten Komponisten der Wiener Klassik hatte also regelmäßig mit den Wiener Sicherheitsbehörden zu tun, da er in manchen Lebenssituationen Als unbeherrscht, affektiv und tobsüchtig beschrieben wurde. Ein weiteres persönliches Problem des Künstlers war der Umstand keine standhafte Beziehung zu einer Frau aufbauen zu können, die eine Eheschließung zum Ziel gehabt hätte.
Viele Frauen bewunderten den Musiker, liebten ihn, doch zu einer Heirat konnte sich keine der meist adeligen Damen entschließen. Mit Gräfin Therese von Brunswick hatte Ludwig van Beethoven eine sehr innige Beziehung. Dem zu Lebzeiten berühmten Musiker und Schöpfer herausragender Werke der Weltmusikgeschichte wurde viel angedichtet: Er sei ein Kinderschänder und Mädchenverführer.
Eine seiner innigsten Beziehungen pflegte das Genie zu Komtesse Julie von Guicciardi, die wegen der Standesunterschiede auch nicht in den Hafen der Ehe führte. Die Adelige heiratete später Graf von
Gallenberg, blieb aber mit Beethoven freundschaftlich und wie eine fast öffentlich gewordene Affäre zeigte auch noch inniger verbunden:
An einem lauen Abend holpert eine Kutsche über die staubigen Straßen des Vorortes Wieden. In dieser fahren ein Onkel von Graf Gallenberg sowie dessen Cousine Komtesse Julie zu ihrem Anwesen. Die Pferde scheuen, das Gefährt kommt vom Weg ab und verhängt sich im Gestrüpp. Glücklicherweise passiert nichts, die Fahrgäste steigen aus und schlendern ein wenig im angrenzenden Wald. Der Kutscher würde sie rufen, sobald die Fahrt weitergeht. Die beiden blaublütigen Herrschaften nähern sich einer Lichtung und trauen ihren Augen nicht. Liegen dort auf einer Decke Ludwig van Beethoven und die frisch verheiratete Julie von Guicciardi verliebt im Gras
Der Komponist wurde wegen Ehestörung angeklagt und von dieser Affäre erfuhr Kaiser Franz I, der ihm wohlgesonnen war. Ludwig van Beethoven war zu seiner Zeit sehr beliebt. Der Kaiser wusste das und ließ den Akt offiziell verschwinden. Die Affäre geriet langsam in Vergessenheit. Franz I. wies seinen Adjutanten an dem Musiker behutsam zu vermitteln allfällige Damengeschichten außerhalb Wiens zu vollziehen.
Time Travel Tipp: Mehr über Beethovens Leben und Wirken in Wien können Sie an folgenden Orten erfahren: Wien Museum Beethoven Pasqualatihaus, Beethoven-Museum Heiligenstadt.
Mehr Infos: Beethoven Pasqualatihaus : WIEN MUSEUM
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