Der Stadtpark und das meistfotografierte Monument WiensSeit wann gibt es das Denkmal des Walzerkönigs im Wiener Stadtpark? Wieso wurde Johann Strauß Sohn auch als „Womanizer“ bezeichnet? Wo konzertierte er oft und gerne? Welches ist sein wohl berühmtestes Werk? Der Stadtpark liegt entlang der Ringstraße und wurde als erste öffentliche Parkanlage 1862 eröffnet. Er gilt als Park mit den meisten Denkmälern Wiens. Highlight ist das goldene Denkmal von Johann Strauss Sohn. Jeder kennt den berühmten Donauwalzer, die „heimliche Hymne Österreichs“. Bei der Einweihung der Statue 1921, spielten die Wiener Philharmoniker den Walzer„An der schönen blauen Donau“, so wie er richtig heißt. Johann Strauss Sohn wurde der „Walzerkönig“ genannt aufgrund der Vielzahl an Walzern, die er komponierte. Er konzertierte auch gerne und oft im Stadtpark, nämlich im gleich anliegenden Gebäude – im Kursalon Hübner. Der Kursalon ist bis heute eine Konzertlocation geblieben. Johann Strauss Sohn war ständig verliebt und die Frauenwelt lag ihm zu Füßen. Die Damen waren verzaubert von seinen Melodien, seinem Aussehen und seinem Charme. Seine erste Ehefrau war Henriette Treffz-Chalupetzky, die er im Hause des Bankiers Moritz Ritter von Todesco kennenlernte. Henriette war die Geliebte des Bankiers, weshalb sie auch „Baronin Todesco“ genannt wurde. Vor der Ehe mit Johann Strauss, hatte sie bereits sieben uneheliche Kinder, mit Johann hatte sie keine mehr. Sie war sieben Jahre älter als Johann und zählte, bei der Hochzeit am 27. August 1862 in der Wiener Stephanskirche, bereits 44 reife Jahre. Das Ehepaar wohnte in der Praterstraße 54, dort wo auch der Donauwalzer komponiert wurde und sich heute ein sehenswertes Museum befindet. Jetty, wie Henriette kurz genannt wurde, war mütterliche Ehefrau und perfekte Managerin, die ihrem Ehemann die Alltagssorgen abnahm. Die Ehe endete nach 16 Jahren, als Jetty am 8. April 1878, einem Schlaganfall erlag und Johann zum Witwer machte. Ihr großer Verdienst war ihren Mann vom Walzerkönig zum Operettenkomponisten geführt zu haben. Seine Trauer dauerte nicht allzulange, denn bereits 50 Tage später war Johann ein zweites Mal verheiratet. Die Glückliche war um 25 Jahre jünger und hieß Ernestine Henriette Angelica Dittrich, genannt „Lili“. Die beiden kannten sich schon länger, ohne dass seine erste Frau von dem „Verhältnis“ wusste. Lili kontaktierte Johann um an ein Engagement am Theater an der Wien zu kommen, doch stattdessen kam es zur Heirat. Diese find am 28. Mai 1878 in der Wiener Karlskirche statt. Das Paar zog in das neu erbaute Palais in der Igelgasse 4, heutige Johann-Strauß-Gasse im 4. Bezirk. Die Ehe galt von Anfang an als unglücklich, denn es gab wenig Verständnis und ständige Streitereien. Diesmal sollte die Frau, also Lili, ein Verhältnis nebenbei haben. Nach vier gemeinsamen Jahren, wurde am 9. Dezember 1882 ein Schlussstrich gezogen und die Ehe einvernehmlich geschieden. Die dritte Ehefrau – Adele Deutsch, verwitwete Strauß – trug bereits Johanns Nachnamen, obwohl sie noch nicht einmal mit ihm verheiratet war. Ihr verstorbener Ehemann war der Bankierssohn Anton Strauß, eine zufällige Namensgleichheit. Johann wollte Adele heiraten, konnte dies aber nach katholischem Recht nicht mehr machen, da er bereits geschieden war. Das Problem wurde so gelöst, dass Johann sächsischer Staatsbürger wurde und zum protestantischen Glauben übertrat. Am 15. August 1887 heirateten die beiden in der Herzoglichen Hofkirche zu Coburg. Johann war 62 und seine Braut halb so alt, also 31 Jahre jung. Adele managte ihren Mann vortrefflich bis über seinen Tod im Jahr 1899 hinaus als Nachlassverwalterin. Sie hinterließ die „Lex Johann Strauss“, eine Verlängerung der Urheberrechte seiner Musik auf 32 Jahre. Kinder hinterließ Johann, trotz dreifacher Ehe, keine. Time Travel Tipp: Im Sommer ist es besonders schön durch den Stadtpark mit all seinen Statuen zu flanieren. Es handelt sich vornehmlich um Komponisten (Strauss, Schubert, Bruckner, Lehár), Maler (Makart, Amerling) oder Bürgermeister Zelinka. Unter seiner Amtszeit wurde der Stadtpark eröffnet. Wer Beethoven sehen möchte, geht 10 Minuten zum Beethovenplatz gegenüber vom Konzerthaus/Wiener Eislaufverein. Für Mozart geht es weiter in den Burggarten ringstraßenseitig. Mehr Infos: Wiener Stadtpark
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